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School goes Fair Trade – Engagement für ein nachhaltiges Schulleben am Helene-Lange-Gymnasium Fürth

Das Helene-Lange-Gymnasium hat sich vor einem guten Jahr auf den Weg gemacht, Fair Trade School zu werden. Das Engagement für einen nachhaltigen Konsum hat einige „Fair“-Änderungen in die Fürther Schule gebracht. Die Auszeichnung durch Transfair Deutschland wird voraussichtlich noch in diesem Schuljahr erreicht. Zum CO2-Fastenblock haben wir Karlotta (Schülersprecherin/SMV), Bianca, Selin, Helena, Mina und Vanessa interviewt, die sich im Schülercafe H3 und dem Fair Trade Team der Schule engagieren.

In der Fastenzeit verändern viele Menschen ihr Konsumverhalten oder setzen sich besonders für Veränderungen ein. Wie ist das bei euch?

Fasten ist bei uns kein großes Thema. Die Schule ist sehr multikulturell, da sind kirchliche Themen nicht im Vordergrund. Wir engagieren uns eher, wenn ein Thema auftaucht oder sich aus den Zusammenhängen ergibt. Vor einem Jahr hat die Lehrerin Caroline Pauchet-Beissel SchülerInnen, Eltern und Lehrkräfte eingeladen ein Fair Trade Team der Schule zu bilden. Damals sind einige von uns dazu gekommen und engagieren sich seitdem für Fairen Handel und Nachhaltigkeit an der Schule. Die Gruppe ist offen, einige sind meistens dabei, andere seltener. Wir sind übrigens nicht nur Mädchen, auch drei Jungen engagieren sich im Team. Circa acht SchülerInnen aus der achten bis elften Klasse machen regelmäßig mit.

Was habt ihr schon für Aktionen und Veranstaltungen gemacht oder noch vor?

Wir haben das Schülercafé des Helene-Lange nach zwei Jahren, in denen nicht viel passiert ist, wieder aktiviert und dabei klar auf Nachhaltigkeit ausgerichtet: es gibt Kaffee, Tee, ab und zu Snacks, Säfte aus Fairem Handel. Ab und zu backen wir auch selbst mit fair gehandelten Zutaten, z.B. Muffins. Wir verkaufen bei Veranstaltungen der Schule faire Getränke und Snacks – auch fairen Sekt. Das Schülercafé hat also bei Veranstaltungen und unter der Woche Mittags von Montag bis Donnerstag offen – zumindest ist das unser Ziel, alle Dienste bekommen wir leider noch nicht besetzt.

01_Fuerth_FairTradeSchool-BildimTextIm Lehrerzimmer gibt es übrigens auch Fairen Kaffee. Und seit kurzem haben wir einen Fair-O-Mat, einen stromlos betriebenen Automaten mit fair gehandelten Leckereien, im Altbau stehen.

Zu Nikolaus gab es faire Schokonikoläuse, im Herbst haben alle fünften Klassen eine Unterrichtseinheit zu Fairem Handel mit anschließendem fairen Frühstück gemacht, beim Sommerfest ging es auch um Fairen Handel und Upcycling. Wir haben das Schülercafé H3 mit upgecycelten Kerzengläsern, Zeitungsständer, Bilderrahmen verschönert und das Thema Fair Trade dort aufgegriffen. Vor den Faschingsferien haben wir zum Valentinstag Faire Rosen angeboten – das ist z.B. eine Aktion der SMV, die sich vom Fair Trade Gedanken schon häufiger anregen haben lassen. Wir suchen aktuell nach einer Referentin, die zu Fair Trade und Frauenrechten berichtete, machen also auch inhaltliche Veranstaltungen. An Ostern will unsere Unterstufen-Theatergruppe zum zweiten Mal die Osterhasendemo zu fair gehandelten Ostereiern aufführen.

Die SMV möchte auch Aktionen zum Vermeiden und Recyceln von Plastikmüll machen – Flaschen sammeln oder andere Aktionen. Umweltschonender Leben ist und bleibt ein Thema für uns.

Hat euer Engagement Auswirkungen auf euren persönlichen Alltag? Hat sich da etwas verändert?

Ja, klar. Das hat schon was verändert. Zuhause, gerade auch mit meinen Eltern. Wenn wir mit ihnen sprechen, oder Sachen selbst anders machen wollen, greifen sie das schon auf. Und auch andere Leute im Umfeld haben wir zum Teil mitziehen können. Gerade beim Start gab es eine richtige Welle und wir konnten definitiv Leute zum Mitmachen bewegen.
Hier noch einige Antworten auf die Fragen: Warum engagierst du dich für die Fair Trade School Helene-Lange-Gymnasium?

  • Engagement ist für mich der Versuch, etwas zu erreichen. (Teoman, 10B)
  • Ich engagiere mich für Fair Trade, weil dabei jeder eine Stimme hat. (Helena, 9C)
  • Ich engagiere mich, weil es mir ein Gefühl der Erfüllung verschafft. (Viet, 10D)
  • Engagement bedeutet für mich, andere glücklich zu machen und dadurch selbst glücklich zu werden. (Mina, 10B)
  • Die Gesellschaft beruht auf Geben und Nehmen, ich engagiere mich um das System in Balance zu halten. (Berkay)
  • Dadurch, dass ich mich engagiere, kann ich anderen helfen. (Vanessa, 10B)

Bildquelle für:
(1) Titelbild:
(2) Fair-O-Mat:

Landkreis Fürth, Melanie Diller

 

3 Gedanken zu „School goes Fair Trade – Engagement für ein nachhaltiges Schulleben am Helene-Lange-Gymnasium Fürth“

  1. Super klasse! Ihr habt als Jugendliche die Chance ergriffen, etwas zu ändern und mit Eurem Engagement andere mitzureißen und ihnen ein Vorbild zu sein. Danke an alle Schüler und Lehrkräfte, die den fairen Handel vorantreiben!!!
    Habt Ihr schon über faire Bälle für den Schulsport oder faire Schul-T-Shirts nachgedacht?
    Hier noch ein paar Links, inwiefern Fair Trade etwas zum Klimaschutz beiträgt:
    http://www.gepa.de/home/aktionen-engagement/fair-trade-und-klimaschutz.html
    https://www.fairtrade-deutschland.de/fileadmin/DE/mediathek/pdf/fairtrade_unterrichtseinheit_klima.pdf
    https://www.fairtrade-deutschland.de/was-ist-fairtrade/fairtrade-standards/fairtrade-klima-standard.html

  2. Besonders bemerkenswert finde ich die Antworten der Schüler, auf die Frage, warum sie sich bei dem Projekt “School goes Fair Trade” engagieren, ein super Projekt-Team!

  3. Toll wenn Schüler zum Vorbild für die Erwachsenen werden und vormachen, wie es besser gehen kann. Während in der Erwachsenenwelt Entscheidungen meist rationell getroffen werden, gehen junge Menschen kreativer und offener mit Alternativen um – man merkt, die Schüler des Helene-Lange-Gymnasiums wollen wirklich was “fair”-ändern!

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