
Kurz und Knackig – Worum geht es heute?
Nicht auf die Palme bringen lassen! … auch wenn es echt knifflig wird palmölfrei einzukaufen.
Palmöl ist in etlichen Lebensmitteln enthalten und mittlerweile auch sonst in vielen Dingen des täglichen Gebrauchs. Weil Palmöl so beliebt ist, wurde der Anbau in den letzten Jahren stark ausgebaut und dafür teilweise zusammenhängende und alte Regenwaldgebiete abgeholzt oder großflächig für den Anbau von Ölpalmen abgebrannt. Alte Wälder sind Lebensraum für Mensch, Tier und eine reiche Pflanzenwelt. Diese verlieren durch den massenhaften Anbau von Ölpalmen ihren Lebensraum. Zudem binden Regenwälder Unmengen an CO2. Das können Plantagen nicht annähernd erfüllen. Außerdem sind die Arbeitsbedingungen und der Umgang mit den Bewohner*innen teilweise sehr fragwürdig. Lasst also heute mal die Finger vom Palmöl!
Challenge 9: Achte darauf, nichts mit Palmöl zu nutzen.
Wer mehr wissen will:
Palmöl ist aus heutigen Produkten nicht mehr wegzudenken: Ob Schokocreme, Gemüsebrühe, Zahnpasta, Feuchttücher oder Shampoo. Dies sind nur wenige Beispiele an Produkten, die ihr wahrscheinlich alltäglich nutzt. Weltweit ist der Palmöl-Konsum in den letzten 17 Jahren über 170 Prozent gewachsen, auf aktuell 74,6 Millionen Tonnen. An der Spitze der Verbraucher*innen steht die EU. In Deutschland wird das meiste Palmöl für Biodiesel und Nahrungsmittel verwendet. Diese Bereiche betreffen uns alle!
Doch warum ist Palmöl immer noch der Star unter den pflanzlichen Ölen? Der rechte Teil der Graphik verrät es: Palmöl verspricht den höchsten Ertrag pro Fläche. Das heißt, für die Herstellung eines Liters Palmöl muss weniger Fläche verwendet werden als beispielsweise bei einem Liter Sonnenblumenöl. Außerdem sind die Preise billiger und die Pflanze ganzjährig verfügbar.
Aktuell:
Im Mai 2021 beschloss der Bundestag, Palmöl im Tank in den nächsten Jahren schrittweise zu verbieten. Gleichzeitig soll der Anteil erneuerbarer Energien im Mobilitätsbereich bis 2030 auf 32 Prozent steigen. Alternativ sollen neben strombasierten Lösungen (zum Beispiel Elektroautos) auch „fortschrittliche Biokraftstoffe“ verwendet werden, also recycelte Stoffe wie zum Beispiel Stroh, Gülle aber auch Altspeiseöl. Mehr dazu hier.
In diesem Film erfährst du in gut zwei Minuten die wichtigsten Fakten.
Was kann ich tun?
Durch unser tagtägliches Konsumverhalten tragen wir dazu bei, wie mit Menschen und Regenwäldern in einem anderen Teil unserer Erde umgegangen wird. Ein Umstieg auf andere Fette ist dabei gar nicht so ohne. Das heißt nämlich, wenn wir alle auf Sonnenblumenöl umsteigen, nimmt der Flächenverbrauch zu und damit auch der CO2-Ausstoß. Eine bessere Alternative wäre es, unseren generellen Verbrauch zu reduzieren, indem wir bewusst weniger von den Dingen konsumieren, die Palmöl enthalten. Durch weniger Schokolade, Chips, Fertiggerichte, Autofahren (mit Biokraftstoff) und eine fleischlose Ernährung könnten wir um die Hälfte unseres Palmölverbrauchs vermeiden.
Wir geben euch hier ein paar Tipps, wie ihr euren Palmöl-Konsum runter bekommt:
Palmöl erkennen!
Palmöl versteckt sich hinter verschiedenen Begriffen: Sodium Coco Sulfate, Sodium Lauryl Sulfate, Cocamidopropyl Betaine, Cocamide MEA und so weiter. Auf dem Portal Utopia findet ihr die 25 gängigsten Bezeichnungen für Palmöl im Bereich Lebensmittel und Kosmetik. Habt ihr ein konkretes Produkt bei der Hand, bietet euch die App „Codecheck“ Hilfe – hier könnt ihr euch Inhaltsstoffe ganz einfach „übersetzen“ lassen.
Selber machen!
Wenn ihr Dinge selbst macht, wisst ihr auch, was drin ist. Und meist braucht es dazu auch nicht viel. Das heißt neben Palmöl, spart ihr im besten Fall auch Geld! Wie ihr 11 tagtägliche Produkte ganz einfach und ganz ohne Palmöl selbst herstellt, könnt ihr auf der Seite Smarticular sehen.
Auf Zertifizierung achten!
Wenn es doch mal nicht ohne geht, gibt es Hilfestellung durch den RSPO-Standard (Round Table for Sustainable Palmoil). Dabei handelt es sich aber wohlgemerkt nur um einen Mindeststandard. Zusätzlich zu diesem Standard gibt der WWF eine sogenannte „Palmöl-Scorecard“ heraus, die Einblicke in die Einkaufspolitik von Unternehmen gibt.
Nach einer Idee von Theresa Dorn
Quellen:
https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Studie_Auf_der_OElspur.pdf
Ich finde es nicht gut, wenn sogar bei Bio Faire trade Produkte auch Palmöl verwendet wird, deswegen mache ich Kosmetik z. B. Bienenwachs Seifen (Verwandtschaft Imker), Shampoo, Salben und Creme’s usw. alles selber weil man dann weiß das man kein Palmöl verwendet!
Auch beim Essen eigenes Obst, Gemüse von unseren großen Bio Garten, da weiß man wenigstens was man selber hat, ohne versteckten Palmöl (wo dafür viel Regenwald abgeholzt wird) sowie Zusatzstoffe die keiner braucht!
Es ist wirklich eine tükische Sache mit dem Palmöl. Es steckt in so vielen Produkten, von denen man es gar nicht erwartet! Wenn man Kosmetika selbst herstellt und auf unverarbeitete und obendrauf sogar selbst hergestellte Lebensmittel wie Sie zurückgreift, hat man selbst die Kontrolle über die Inhaltsstoffe seiner konsumierten Produkte. 🙂