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Challenge 11: Ran an den Dreck!

Kurz und Knackig – Worum geht es heute?

In den meisten Haushalten stehen viele Flaschen mit unterschiedlichsten Putzmitteln für verschiedenste Anwendungsbereiche herum: Vom WC-Reiniger über das Scheuermittel bis hin zum Glasreiniger. Viele dieser Mittelchen könnt ihr ganz einfach selbst herstellen. Das spart Kosten, ihr schlüpft in die Rolle experimentierender Chemiker*innen und ganz nebenbei tut ihr auch noch was für die Umwelt. 

Laut Umweltbundesamt werden jährlich circa 220.000 Tonnen Haushaltsreiniger verkauft. Dazu kommen noch ca. 260.000 Tonnen Geschirrspülmittel. Sämtliche chemische Stoffe und Mikroplastik, die darin enthalten sind, gelangen über das Abwassersystem in die Gewässer und werden schließlich von Pflanzen, Tieren und Menschen aufgenommen. Außerdem werden durch die Produktion der Mittel an sich und durch die Herstellung der (Plastik-)Flaschen CO2-Emissionen verursacht. 


Challenge 11: Probiere umweltfreundliche Putz- und Waschmittel aus.


Wer mehr wissen will:

Mittlerweile sind die Tenside in den Reinigungsmitteln zwar meistens vollständig biologisch abbaubar, aber es verstecken sich immer noch andere, umwelt- und gesundheitsschädliche schädliche Stoffe in den Mittelchen. Dazu zählen zum Beispiel Duftstoffe, Phosphonate, optische Aufheller und Silikone oder auch Mikroplastik. Diese Stoffe reichern sich in der Umwelt und in Organismen an. Obwohl wir in Deutschland gute Kläranlagen haben, können nicht alle Stoffe restlos herausgefiltert werden. 

Inzwischen gibt es entsprechende Angebote (Websites, Apps), die einem direkt beim Einkaufen ermöglichen, die Produkte auf bedenkliche Inhaltsstoffe zu prüfen. Noch besser ist allerdings, Reinigungsmittel ganz einfach selbst herzustellen. Durch selbstgemachte Putzmittel werden außerdem die Verwendung von (Plastik-)Verpackungen und der Eintrag an Mikroplastik vermieden. Ein weiterer Vorteil: die hochkonzentrierten, selbst hergestellten Hausmittel sind viel ergiebiger und kostengünstiger.

Und so geht’s:

Für den Chemie-Kasten zur Herstellung der häufigsten Putzmittel braucht ihr nur fünf Hausmittel:

  • Essig(essenz)
  • Natron
  • Soda
  • Kernseife 
  • Zitronensäure 

Neben den fünf Zutaten benötigt ihr zusätzlich noch:

  • eine Küchenreibe
  • einen Topf, Messbecher beziehungsweise eine Schüssel
  • einen Löffel oder Schneebesen zum Verrühren
  • ein Gefäß zum Aufbewahren (zum Beispiel altes Gurkenglas, alte Haushaltsreiniger-Flasche, …) 

Jetzt seid ihr gut vorbereitet. Zum ersten Ausprobieren folgen nun ein paar Kurzanleitungen für verschiedene Reinigungsmittel. Links zu weiteren Anleitungen und detaillierte Beschreibungen zum Herstellen der Reiniger findet ihr am Ende des Beitrags.

Ihr werdet staunen, wie einfach das geht. 

Kalkentferner

Essig 1:1 mit Wasser mischen (Essigessenz 1:10), in das verkalkte Gerät (zum Beispiel Wasserkocher) einfüllen und einmal aufkochen lassen. Anschließend gut mit klarem Wasser ausspülen.

Auch Kaffeemaschinen lassen sich mit dieser Mischung prima entkalken.

Alternative: Zitronensäure-Wasser-Lösung

Glasreiniger

Das Mischverhältnis ist das gleiche wie beim Kalkentfernen. Abgefüllt in eine alte Sprühflasche ist der Glasreiniger bereit für den Einsatz.

Allzweckreiniger

Kernseife (gerieben, 1 Teelöffel) und Wasser (1 Tasse) im Topf erhitzen und verrühren, bis sich die Kernseife gelöst hat. Gemisch etwas abkühlen lassen. Dann Natron (1 Teelöffel) und Zitronensaft (1 Spritzer) hinzugeben und vermischen. In eine Sprühflasche umfüllen und losputzen.

Optionale Zutat: Ätherisches Öl in geringer Dosis (für einen frischen Duft)

Alternative: Zitrus-Reiniger aus Schalen von Zitrusfrüchten und Essig

Backofenreiniger

Natronpulver 1:1 mit Wasser mischen und die Paste auf die Verschmutzungen im Backofen geben. Einige Stunden einwirken lassen, mit einem Schwamm abwischen und mit klarem Wasser nachwischen.

Abflussreiniger

Natron oder Soda (4 Esslöffel) direkt in den Abfluss geben, Essig (eine halbe Tasse) hinterher schütten, einwirken lassen und mit viel warmem Wasser nachspülen.

Alternative: Backpulver und Essig, Saugglocke oder Rohrspirale nutzen

Waschmittel

Kernseife (1 Teil) fein reiben und mit Soda und Natron (je 1,5 Teile) gründlich mischen. Fertig ist das Waschmittel. Pro Waschgang genügt ein Esslöffel des Waschmittels für normal verschmutzte Wäsche. Bei starker Verschmutzung 2 Esslöffel verwenden.

Optionale Zutaten: Zitronensäure (für weiße Wäsche), Spülmaschinensalz (als Wasserenthärter) und ätherisches Öl in geringer Dosis (für einen frischen Duft)

Alternativen: Waschmittel aus Kastanien oder Efeu.

Wenn es doch mal ein gekaufter Haushaltsreiniger sein soll, empfiehlt es sich, auf das EU-Umweltzeichen „Euroblume“ oder den „Blauen Engel“ zu achten. Diese sind im Vergleich zu konventionellen Produkten besonders umweltschonend.

Für diejenige, die es genauer wissen wollen:

Nach einer Idee von Sabine Rüskamp

3 Gedanken zu „Challenge 11: Ran an den Dreck!“

  1. Danke für den Tipp, leider habe ich eine Apfel und Trauben Allergie, deswegen geht leider der Apfel Essig nicht

  2. Als Allergikerin macht man alles selber, ohne Duft und Zusatzstoffe, deshalb kenne ich schon viele Rezepte die sich selber auch verwende!
    Danke für das Rezept mit den Abflussreiniger das habe ich sofort ausprobiert und funktioniert super!
    Ich finde wenn man z. B. Bienenwachs Seifen usw. selber macht und alles ohne Chemie, verstopfen die Abflussrohre schneller deswegen danke nochmals für den Abflussreiniger Rezept!

    1. Ja, das mit dem Verstopfen der Rohre ist ein Aspekt, den man berücksichtigen sollte. Dafür ist der Rohrreiniger super vorbeugend geeignet. In der Dusche kann man anstatt einer herkömmlichen Spülung zum Beispiel auch Apfelessig benutzen (“Saure Rinse”). Das lässt die Haare schön glänzen und reinigt gleichzeitig auch die Rohre.

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