Im Laufe unseres Lebens nehmen wir ca. 35.000 kg Nahrungsmittel und 70.000 kg Wasser zu uns. Deutlich mehr Luft schleusen wir durch unsere Lungen. Ca. 350.000 kg Luft werden von uns ein- und wieder ausgeatmet. Je nach Alter und Aktivität sind das 12 bis 20 kg pro Tag. Mit unserer Challenge 12 sorgen wir für frische Luft…
Bei solchen Mengen lohnt es sich, über die Qualität unserer Innenraumluft nachzudenken, zumal wir ca. 90% unseres Lebens in geschlossenen Räumen verbringen. Durch regelmäßiges Stoßlüften lässt sich die Qualität der Raumluft deutlich verbessern, dabei wird gleichzeitig Energie und somit CO2 eingespart. Deshalb:
Challenge 12: Richtig Lüften: Lass mal wieder die Luft raus – aber nicht zu langsam
Wie funktioniert`s?
Fenster zum Lüften NICHT kippen, sondern ganz öffnen. Dies sorgt schnell für den benötigten Luftaustausch. Am besten drei- bis viermaliges Stoßlüften täglich für etwa 4 bis 10 Minuten. (Je nach Jahreszeit und Witterung). Läuft die Heizung, sollten die Thermostate beim Lüften gedrosselt werden und erst nach dem Schließen der Fenster wieder aufgedreht werden. Werden beim Stoßlüften noch die Fenster auf der gegenüberliegenden Seite geöffnet und für „Durchzug“ gesorgt, wird die noch effektivere Querlüftung erreicht.
Aber warum ist diese Art des Lüftens klimafreundlicher?
- Dauerlüften mit gekippten Fenster bringt nur wenig Luftaustausch
- Die von den Heizkörpern aufsteigende Warmluft geht verloren
- Die Stoß- bzw. Querlüftung sorgt für einen schnellen Luftaustausch
- Bauteile kühlen nicht aus
- Somit wird wertvolle Heizenergie eingespart

Gut gelüftete und mit ausreichend Frischluft versorgte Wohn- und Arbeitsräume sind für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit unbedingt notwendig. Die durch Fensterlüftung verursachten Wärmeverluste und der daraus resultierende höherer Heizenergiebedarf und Schadstoffausstoß muss hierzu nicht im Widerspruch stehen, wenn durch richtiges Lüften das Gleichgewicht zwischen Gesundheits- und Energieaspekten geschaffen wird.
Lüften passierte früher durch undichte Stellen bei Fenstern und Türen einfach nebenbei. Bei den heute üblichen Fenstern und Türen ist der Wärmeverlust und Luftaustausch nur sehr gering.
Neben der Energieeinsparung gibt es weitere gute Gründe für ausreichendes Stoß- bzw. Querlüften:
- Erhalt Ihrer Gesundheit
- Zufuhr von Sauerstoff
- Abfuhr von Feuchtigkeit
- Entfernung von Schadstoffen
Doch wieviel lässt sich denn nun durch die Stoßlüftung im Vergleich zur Spaltlüftung (gekipptes Fenster) einsparen?
Diese Frage lässt sich mit einem klaren „Kommt drauf an“ beantworten. Das Einsparungspotenzial durch Stoßlüftung hängt von den individuellen Gegebenheiten der einzelnen Gebäude ab. Deshalb verweise ich hier auf die Internetseite: https://www.mein-klimaschutz.de/zu-hause/a/heizung/wie-funktioniert-stosslueften/
Hier wird ein Einsparpotenzial von 85 Euro (340 kg CO2) bei Wohnungen (70 m2) und von 165 Euro (560 kg CO2) bei Einfamilienhäusern (110 m2) pro Jahr ausgegangen.
Weiterführende Infos:
- https://www.co2online.de/energie-sparen/heizenergie-sparen/lueften-lueftungsanlagen-fenster/richtig-lueften/
- http://raumluft.linux47.webhome.at/fileadmin/dokumente/raumluft.org_-_Info_Lueften_V_2.2.pdf
- http://raumluft.org/fileadmin/dokumente/raumluft.org_-_Info_Luftqualitaet_V_2.1.pdf
- https://www.energie-experten.org/experte/meldung-anzeigen/news/querlueften-oder-einzelraumlueften-anstatt-fenster-kippen-173.html
Autor: Bertram Dannhäuser
Bildquelle: pixabay.de
“Lüften passierte früher durch undichte Stellen bei Fenstern und Türen einfach nebenbei.”
Nö!
Ich kann mich recht gut daran erinnern, dass meine Mutter früher, vor über 50 Jahren, schon genau so gelüftet hat. Sogar in den Räumen (Schlafzimmer) die gar nicht beheizt wurden.
Da muss ich Ihnen leider widersprechen Frau Köhler. Die Aussage “Lüften passierte früher durch undichte Stellen bei Fenster und Türen einfach nebenbei.” bezieht sich auf Häuser älteren Baustandards. Neubauten müssen heutzutage gewisse Bedingungen an die Luftdichtheit des Gebäudes erfüllen um der Energieeinsparverordnung (EnEV) und weiteren gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden. Dadurch ist der Anteil an Filtrationsluftwechsel durch Undichtigkeiten am Gebäude signifikant gesunken im Vergleich zu älteren Gebäuden. Dies schließt natürlich ein selbständiges Lüften auch in alten Gebäuden nicht aus.
Ich bestreite ja nicht, dass Häuser früher weniger dicht waren, ich bestreite nur, dass früher nur durch diese Ritzen gelüftet wurde. Unsere Vorfahren waren diesbezüglich wohl gründlicher als es viele heute sind, die lieber mit künstlichem Lufterfrischer als mit frischer Luft arbeiten.
Wenn somit von Lüften die Rede ist, das fand früher bereits mit dem Öffnen von Fenstern und/oder Türen statt.