Allgemein

Tag 45: …denn sie wissen nicht, was sie tun…

Heute ist Karfreitag und als ich nominiert wurde, einen CO2-Fasten-Beitrag zu schreiben, fiel mir, ehrlich gesagt, zuerst gar nichts ein. Doch dann erinnerte ich mich an die Worte eines Pfarrers, der eine unserer neuen E-Ladesäulen im Landkreis einweihte: “Die Bewahrung der Schöpfung und der Einsatz für den Klimaschutz sowie der Kampf gegen den Klimawandel sind untrennbar miteinander verbunden”.

Und schon wusste ich, Karfreitag und Klimaschutz passen sehr gut zusammen!

Am Karfreitag gedenken Christen auf der ganzen Welt sowohl der Leidenszeit als auch dem Tode Jesu Christi. An diesem Tag wurde der Sohn Gottes in Jerusalem verurteilt und gekreuzigt. Der Ausspruch „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 22,34) gehört zu den letzten Worten Jesu am Kreuz, bevor er sein Leben gibt und stirbt.

Welche Überschrift ich nun für meinen zweiten Blog wählte, war auf einmal ganz einfach:  “…denn sie wissen nicht, was sie tun…”

Und wer erinnert sich dabei nicht auch an den Filmklassiker gleichen Titels mit James Dean in der Hauptrolle?

Von James Dean nun zu Jamie Oliver

Als mir bewusst wurde, Stop die Fastenzeit beträgt ja 46  und nicht 40 Tage wie ich die ganze Zeit gedacht habe, war ich leicht genervt. Es sind ja 6 Tage mehr, die ich auf Fleisch, Wurst und Butter verzichten muss, doch mittlerweile habe ich es bis Tag 45 geschafft!

Auch meine Familie fieberte mit und ich wurde an einem Sonntag sogar vom Kochherd verbannt. Mein großer Sohn servierte mir Zucchini-Spaghetti mit Rucola-Pesto, à la Jamie Oliver: super lecker …

IMG_3204

…und trotzdem freue ich mich wieder auf ein Stück Fleisch 🙂 und werde Ostern genießen – euch allen natürlich ebenfalls schöne und erholsame Osterfeiertage!

Diese Fastenzeit hat mich verändert, vieles sehe ich nicht mehr so selbstverständlich an wie vorher. Bewusst auf etwas verzichten, was mir so wichtig erschien, hat mich gestärkt. Und ich werde weiter versuchen, meinen CO2-Fußabdruck zu verkleinern….

Klimaschutz in unserer Hand

… denn Klimaschutz kann jeder, wir haben es alle gemeinsam in der Hand aktiv zu werden. Die informativen Beiträge meiner Kolleginnen und Kollegen spiegeln intensives Wissen über alle Handlungsbereiche des Klimaschutzes wider.

Dieses Wissen teilen auch immer mehr Bürgerinnen und Bürger und die Zustimmung für einen nachhaltigen Lebensstil, der das Klima schützt, wächst.

Doch ergreifen wir die richtigen Maßnahmen, handeln wir wirklich entscheidend?
Mir werfen sich immer die gleichen Fragen auf …

  • Wieso bereiten wir nicht schneller den Ausstieg aus der Kohle vor, wenn wir dadurch die CO2-Emissionen in Deutschland massiv reduzieren könnten?
  • Wieso wird die Ladeinfrastruktur für E-Autos nicht schneller aufgebaut?
  • Warum wird für den Ausbau des ÖPNV, auch auf dem flachen Land, nicht mehr Geld bereitgestellt?

Ich hätte noch viele Fragen und ich wünsche mir, dass die Politik die richtigen Weichen stellt, denn…

…es muss unsere dringlichste Aufgabe sein, den CO2-Ausstoß massiv zu reduzieren – mit allen Konsequenzen.

Nicht dass unsere Kinder, Enkelkinder und Nachfahren sagen:

 …denn sie wussten nicht, was sie tun…

 

Lieber Hidir,

danke dir für den Staffelstab und ich gebe ihn zum letzten Mal weiter an

lena-jakob

unsere Lena!

 

3 Gedanken zu „Tag 45: …denn sie wissen nicht, was sie tun…“

  1. Liebe Ingrid,
    ganz großen Respekt vor der konsequenten Umsetzung Deiner Fastenvorsätze! Ich wünsch’ Dir und Deiner Familie frohe Ostern und einen leckeren Osterbraten!
    Ja, es gibt viele “Baustellen” in der Politik, die die Umsetzung einer schnellen Energiewende behindern. Zum Teil liegt es an den Lobbyisten, zum Teil liegt es am leidigen Geld, wieso nicht schnell die richtigen Weichen gestellt werden. Am besten ist, trotzdem weitermachen und immer mehr Menschen für den aktiven Klimaschutz gewinnen – irgendwann gibt es eine “kritische Masse”, die nicht mehr überhört und übersehen werden kann. 🙂

  2. Liebe Ingrid, lass dir den wohlverdienten Osterbraten schmecken!
    Zu deinen nachdenklichen Worten: Ich fürchte, unsere Enkel werden sagen, “sie wussten, was sie taten”. Du hast bei deinem ersten Blog den Bericht des Club of Rome zu den Grenzen des Wachstums zitiert. Der hat jetzt schon über 40 Jahre auf dem Buckel. Zeit genug, um zu wissen, was wir tun.

Kommentare sind geschlossen.