
Kurz und Knackig – Worum geht es heute?
Dank unserer Vorfahren haben wir einen Jäger- und Sammlerinstinkt, der sich leider mittels Onlinehandel inzwischen auch noch rund um die Uhr ausleben lässt. Auf der Schnäppchenjagd und Zeugsammelei geben wird nicht nur den größten Teil unseres Einkommens aus – der Konsum ist auch für den Ausstoß von jährlich vier Tonnen Treibhausgasen verantwortlich. Mit der heutigen Challenge lassen sich also bis zu 34 Prozent des durchschnittlichen deutschen CO2-Fußabdrucks einsparen. Stellt euch der Herausforderung und trennt euch von all dem, was ihr nicht (mehr) braucht.
Challenge 10: Beschäftige dich heute mit all deinem Zeug und miste aus.
Wer mehr wissen will:
Überwindet euren Sammlerinstinkt und seid mutig!
Sortiert kaputte Gegenstände und verschlissene Kleider aus. Kleidung und Gegenstände, die über ein Jahr oder eine Saison nicht genutzt wurden, können ebenfalls weg. Bildet vier Kategorien, in welche die nicht genutzten Konsumgüter sortiert werden:
- „entsorgen“
- „reparieren und upcyceln“
- „spenden, verschenken oder verkaufen“
- „noch unentschlossen“
1. Der „entsorgen“-Stapel
Manchmal muss man sich im Leben trennen – aber dann bitte richtig. Per Handy Schluss machen ist schlechter Stil. Das alte Handy und anderen Elektronikschrott fachgerecht entsorgen ist hingegen sehr stilvoll. Welche Materialien wo entsorgt werden sollten, erfahrt ihr hier.
2. Der „reparieren und upcyceln“-Stapel
Für defekte Gegenstände und Klamotten gibt es zahlreiche Upcycling-Ideen im Internet. Viele Gemeinden bieten Repair-Cafés an, wo du gemeinsam mit Spezialisten deinen Gegenstand reparieren kannst. So muss das alte Lieblingsradio vielleicht doch nicht im Elektroschrott landen. Kleidungsstücke können zu Decken, Handtaschen, Küchenkrepp oder Putzlappen umfunktioniert werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
3. Der „spenden, verschenken und verkaufen“-Stapel
Wohin mit den Sachen, die eigentlich noch gut sind, die du aber nicht mehr brauchst?
Tauschrausch mit Freund*innen und Verwandten: Eure Freund*innen haben einen ähnlichen Büchergeschmack, die Nachbar*innen Teller-Notstand und die Geschwister dieselbe Kleidergröße? Versucht es erstmal bei den Naheliegendsten. Alternativ könnt ihr Onlineportale nutzen. Macht euch bewusst, dass bei der Nutzung von Onlineportalen der Transport, die Verpackung und die Serverleistung im Hintergrund CO2-Emissionen verursachen.
Bedürftigen helfen: Frag bei Sozialkaufhäusern in deiner Nähe nach, ob und welche Gegenstände sie gebrauchen können. Auch Frauenhäuser, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen können Dinge gebrauchen.
Umsonst-Regale: Regale und Läden, in denen man Dinge tauschen, leihen oder einfach mitnehmen kann. Oft finden sich in Innenstädten öffentliche Bücherschränke in Telefonzellen oder Metallschränken. Dort kannst du deine Bücher hineinstellen und ein anderes Buch herausnehmen. Mit anderen Gegenständen funktioniert es genauso. Auch Cafés bieten Regale zum Mitnehmen, Tauschen und Dalassen an. Gut erhaltene Bücher nehmen auch die meisten Bibliotheken an.
Flohmärkte und Tauschpartys: Flohmärkte und Tauschpartys sind tolle Gelegenheiten, deine Gegenstände loszuwerden, Nachbar*innen kennenzulernen und kleine Durststrecken im Geldbeutel zu überbrücken. Außerdem macht das Feilschen und Beobachten unheimlich Spaß! Seid ihr motiviert, könnt ihr auch euren eigenen kleinen Hof-Flohmarkt oder eine Tauschparty mit Getränke- und Kuchenverkauf organisieren.
Bitte nicht einfach alles in den nächsten Altkleidercontainer werfen! Sucht nach Möglichkeit immer erst nach direkten Möglichkeiten. Altkleidercontainer sind teils nicht offiziell genehmigt und ihr Inhalt kann als Müll in der dritten Welt landen (Mehr Infos gibt es hier in der Reportage von Steuerung F).
4. Der „unentschlossen“-Stapel
Der „noch unentschlossen“-Stapel kommt in den Keller, auf den Dachboden oder auf den Schrank. Alles, was nach einem halben Jahr aus diesem Stapel nicht in den Alltagsgebrauch zurückgeholt wurde, darf in einen anderen Stapel umziehen.
Tipps fürs Mutig-Bleiben: Kommt eurem Sammler-Instinkt zuvor!
Der Schrank ist aufgeräumt – Platz für neues Zeug? Nein bitte nicht! So schafft ihr es nicht wieder ins Sammelfieber zu kommen:
Regeln können helfen: Legt Höchstzahlen von Dingen fest. Beispielsweise nach Kleidungskategorien, wie „höchstens fünf lange Hosen“, „höchstens zehn T-Shirts“ und so fort. Alternativ könnt ihr die Anzahl der vorhandenen Alltagsgegenstände je Art zählen und anschließend die Hälfte aussortieren. Ähnlich funktioniert es bei anderen Dingen, die ihr in mehrfacher Ausführung habt, wie Vasen, Bettlaken, Jutebeutel und so fort. Versucht, nur etwas zu kaufen, wenn ihr etwas Altes abgebt, damit ihr die Höchstzahlen nicht überschreitet.
Vorbeugen und Leihen statt Besitzen: Damit ihr nicht gleich wieder viele neue Gegenstände anhäuft, erkundigt euch nach Möglichkeiten, um Dinge zu leihen. Das kann vom Akkubohrer der Nachbar*innen, der Flex vom Maschinenverleih, dem Auto von Freund*innen bis hin zum Buch aus einer Bibliothek alles sein. In den meisten Städten gibt es recht gut sortierte Bibliotheken, die neben Büchern auch Hörbücher, Karten, Filme, Spiele und vieles mehr im Angebot haben.
Das Buch freilassen: Eine besonders nette Idee zum Bücher-Teilen entstand 2001: BookCrossing. Die Bücher gehen dabei auf Reisen ohne Grenzen. Man registriert ein Buch auf der Webseite, bekommt für das Buch eine ID, kennzeichnet das Buch damit und lässt es liegen: In der Kneipe, in der Bahn, im Badezimmer eines Bekannten… Jemand anderes findet es, liest es, schreibt kurz etwas dazu auf die Webseite und lässt es wieder frei. Man kann also immer sehen, ob es dem reisenden Buch gut geht.
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Hier gibt es noch mehr Infos zum Thema:
Links zu Büchern und Buchempfehlungen:
- Umweltinstitut München, Münchener Stadtgespräche Thema Papier
- Umweltbundesamt: Zum Konsum
- Umweltbundesamt: Zu Papier
- Bayerischer Rundfunk: Vergleich der Ökobilanzen Buch und E-Book-Reader
- Bookcrossing
- Petra Pinsler und Günther Wessel (2018): “Vier fürs Klima” Droemer-Verlag. 303 Seiten Recyclingpapier, 450g, kompensierte 657g CO2 . ISBN 978-3-426-27732-4
Hier findet ihr zum Beispiel Flohmärkte, Repair-Cafés, etc. in eurer Nähe und weitere hilfreiche Tipps zum Entrümpeln:
https://jugendarbeit.amberg.de/umweltwerkstatt/programm-der-umweltwerkstatt/repair-cafe
https://www.zen-ensdorf.de/reparatur-cafe.html
http://www.repaircafe-coburg.de/termine.html
https://www.flohmarktradar.de/
https://meine-flohmarkt-termine.de/
Umsonstflohmarkt des Transition-Haus Bayreuth: https://transition-bayreuth.de
Nach einer Idee von Lisa Seyfferth
Je mehr Platz man hat, umso mehr wird aufgehoben … denn irgendeine Ecke ist immer noch frei…
Ausmisten passt zum Frühjahrsputz, ich werde sicher einiges finden …
Dinge auszusortieren, die man nicht mehr braucht, ist so befreiend, oder? 🙂
Heute die Challenges ist super, da heute bei uns in der Kirche eine Spenden Aktion für die Flüchtlinge von der Ukraine ist und ich Spende Decken, Schlafsack usw. man hat wirklich soviel in Überfluss wo andere Menschen alles verloren haben!
Bei uns gibt es auch die Aktion “Junge Leute helfen” wo 1 bis 2 mal im Jahr alles gesammelt wird und den Ärmsten der Welt übergeben wird, war 2010 selber mal dabei wie wir die Spenden den Ärmsten übergeben haben, die sind so dankbar die Armen Menschen!
Ich mache auch aus alten, kaputten Kleidungsstücke wieder was neues man kann soviel verschiedenes draus nähen, Socken stopfen usw. und wenn es gar nicht mehr zu retten ist, gibt es bei uns 2 mal im Jahr eine Altkleider Rumpelkammer da werden die Altkleider zerkleinert und für die gesammelte Ware bekommt die Katholische Landjugend Geld die sie dann für einen guten Zweck Spendet!
Ich verschenke auch meinen Verwandten, Freunde wenn die was brauchen oder ich was brauche, tauschen wir und geben es so immer weiter, wie z. B. Kinderkleidung, Tracht usw. wieviele Generation das schon getragen haben, dass behandelt man wie einen Familienschatz!
Danke für den Tipp mit den unentschlossenen Sachen das probiere ich aus!
Das klingt alles toll! Ja, gerade ist das Thema (leider) noch relevanter als es ohnehin schon ist..
Schön, dass wir Sie mit unserem “unentschlossen-Stapel” inspirieren konnten.