Spinat gehört zu den ersten Frühlingsgemüsen, die nach dem langen Winter Abwechslung auf unseren Teller bringen. Seit kurzem gibt’s ihn wieder frisch von unseren oberfränkischen Gärtnereien. Kurze Garzeiten, ganze Blätter – das ist das Geheimnis, warum Spinat viel köstlicher sein kann als die tiefgekühlte Pampe aus dem Supermarkt. Dazu superknusprige Kartoffeln, ein wenig Ziegenfrischkäse, Salat – fertig ist ein Sonntagsessen.
Vor den Genuss setzen wir in diesem Fall ein wenig Bastelei: Wir stellen einen feinen Gnocchi-Teig her. Dafür brauchen wir mehligkochende Kartoffeln, garen diese in der Schale, pellen sie danach und drücken sie noch heiß durch die Presse. Um den Teig herzustellen, rühren wir Stärkemehl und Eier unter die Kartoffelmasse. Welche Mengen davon benötigt werden, hängt von der Kartoffelsorte beziehungsweise deren Stärkegehalt ab. Der Teig soll nicht zu weich sein, damit wir ihn gut formen können. Ich habe für etwa 800 Gramm Kartoffeln zwei gehäufte Esslöffel Stärkemehl und vier Eier eingerührt. Mit Salz und Muskat würzen. Aus dieser Teigmasse habe ich Küchlein geformt. Wer’s eilig hat, kann natürlich auch fertigen Kloßteig verwenden.
Während die Kloßmasse abkühlt, bereiten wir den Spinat zu: Zunächst eine Zwiebel fein würfeln und in wenig Öl golden anschwitzen. Dann den geputzten Spinat mit in die Pfanne und zwei/drei Minuten zusammenfallen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und abkühlen lassen.
Den Kartoffelteig dünn ausrollen (etwa fünf Millimeter müssten genügen), Taler von etwa sechs Zentimetern Durchmesser ausstechen und aufs Backblech legen. Oder auf einer Backfolie arbeiten, denn die rohen Teigtaler neigen zum Auseinanderfallen. Pro Küchlein braucht man zwei Scheiben, eine als Boden, die zweite als Deckel. Auf die Mitte des Bodens geben wir dann einen Esslöffel von der Spinatmasse und einen Klecks Ziegenfrischkäse.
Und jetzt wird’s lustig: Aus dem übrigen Kartoffelteig ein Würstchen rollen und auf den Teigboden legen. Dieses Würstchen sollte so hoch sein, wie die Käse-Spinatmasse. Mit dem Teigdeckel verschließen, mit einem verquirlten Ei bestreichen und im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad etwa 25 bis 30 Minuten backen.
Dazu schmecken Bratwürstchen und ein grüner Salat.
Hier gibt’s noch ein Rezept für den ersten Spinat des Jahres: https://heimbeckswelt.wordpress.com/2017/03/09/spinatlinsen-mit-granatapfel-und-wildschweinschinken/
Und da auch: https://heimbeckswelt.wordpress.com/2016/02/14/spinatkloesschen-auf-porree-pilz-ragout/
Oder hier: https://heimbeckswelt.wordpress.com/2014/07/08/spinatkloschen-mit-tomatenconfit/
Auch ich werde dieses Rezept heute Abend rechtzeitig vor dem Fußball – Klassiker Niederlande gegen Deutschland ausprobieren, konnte gestern noch alles am Wochenmarkt besorgen, danke Norbert für Deine kreativen Rezeptvorschläge!
Mmmmh, das klingt mal wieder super-duper-lecker! Deine Rezepte sind die beste Low-Carbon-O2-Diet. Die Spinat-Frischkäse-Kombination habe ich schon in ähnlicher Form als Nudelsoße gemacht, auch sehr lecker. Da ich leider gestern nicht mehr zum Wochenmarkt gekommen bin, muss ich mich allerdings noch bis morgen gedulden. Ich freu mich schon drauf!