Nicht nur für Vegetarier: Für mehr als die Hälfte der Deutschen spielt das Tierwohl bei der Ernährung eine wichtige Rolle. 84 Prozent der Deutschen sind bewusste Esser. Jeder Zweite achtet sehr auf gesunde Ernährung. 63 Prozent legen Wert auf Regionalität und 39 Prozent befürworten eine saisonale Ernährung.
Das sind Daten aus einer neuen Nielsen-Untersuchung über nachhaltigen Konsum in Deutschland. Die Zahlen sollten uns optimistisch stimmen. Sie zeigen, dass sich offenbar immer mehr Menschen Gedanken darüber machen, womit sie sich gesund und fit erhalten. Und dass unsere Essensgewohnheiten Folgen haben. Mit jedem Einkauf im Supermarkt, beim Discounter oder beim Hofladen machen wir Politik. Bei allem Nachhaltigkeitsstreben sollten wir aber nicht vergessen: Essen ist Genuss, Lebensfreude und Lust. In diesem Sinne habe ich heute ein Rezept ausgewählt, das eine ungewöhnliche Kombination von Zutaten bietet: Äpfel, Pastinaken und Brezen. In einer Suppe!
Ich habe zuerst drei große Zwiebeln gewürfelt und glasig angeschwitzt. Ein knappes Pfund Pastinaken würfeln, die selbe Menge Elstar-Äpfel (die wachsen bei uns im Garten; wer einkaufen muss, sollte zu säuerlichen Äpfeln greifen) entkernen und alles grob schneiden.
Pastinaken zu den Zwiebeln geben, bei mittlerer Hitze drei bis vier Minuten garen. Eine fein geschnittene Knoblauchzehe zufügen, die Apfelstückchen hinterher und alles weiter sanft anschwitzen. Mit einem knappen Liter Gemüsebrühe aufgießen, 15 Minuten in geschlossenem Topf köcheln lassen. Mit dem Pürierstab zu einer sämigen Masse verarbeiten. Danach einen Becher Sahne (bzw. eine vegane Alternative) einrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Währenddessen zwei oder drei Laugenbrezen vom Vortag in fünf Millimeter starke Scheiben schneiden, in neutralem Öl knusprig braten. Zum Servieren fein geschnittene Petersilie über die Suppe streuen, Croûtons dazugeben. Voila, haben wir eine säuerlich-süße Suppe, die das erdige Pastinakenaroma mit der Leichtigkeit des Apfels verbindet! Dazu die knusprigen Brezelstückchen – da kann’s draußen ruhig regnen …
PS: Im Originalrezept der Zeitschrift “köstlich vegetarisch” werden die Croûtons mit Cayennepfeffer gewürzt. Ich habe stattdessen die Suppe mit einem scharfen Currypulver gewürzt. Das setzt einen tollen aromatischen Akzent zur Süße der Pastinaken.
Vielen Dank, Norbert Heimbeck, die Suppe hört sich sehr gut an und ist auch einfach zu machen – ein doppeltes Plus!
Ein ganz wichtiger Punkt, der hier angesprochen wurde, ist unser Verhalten als Konsumenten. Wenn wir gesunde ausgewogene Nahrungsmittel aus der Region bevorzugen, tragen wir einen wesentlichen Beitrag für den Klima- und Umweltschutz sowie für die Wertschöpfung in der Region bei. Ausgewogen kann – je nach Vorliebe – da m.E. durchaus Fleisch beinhalten, wenn dieses aus art- und umweltgerechter Haltung stammt. Interessante Aspekte dazu sind auch im Buch von Anita Idel “Die Kuh ist kein Klimakiller zu finden”:
http://www.metropolis-verlag.de/Die-Kuh-ist-kein-Klimakiller/1209/book.do
In diesem Sinne, ein schönes Wochenende und viel Spaß und Genuss beim Essen!
Zum Thema Vegetarisch: Was wäre, wenn niemand auf der Welt Fleisch äße? Ein interessantes Szenario, welches das Magazin Brand1 beleuchtet. Den kurzweiligen Artikel gibt es hier https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2017/ueberraschung/was-waere-wenn-niemand-mehr-fleisch-aesse
Ich denke, die Lösung kann nicht heißen, Fleischkonsum komplett einzustellen. Vielmehr müssen wir diejenigen Bauern unterstützen, die sich gegen die Agrarindustrie stellen und artgerechte Tierhaltung praktizieren. Wenn das heißt, weniger Fleisch zu essen, ist das doch nicht schlimm.
Zum Artikel: Der Text ist mir in der Zuspitzung neu, manche Detailinfos sind mir bereits bekannt. Lesenswert, weil er nicht polemeisiert, sondern sehr sachlich die Lage analysiert.
LG, Norbert