Alexander Herrmann wird mir verzeihen, dass ich den Titel seiner einstigen Sendereihe im Bayerischen Fernsehen für meinen ersten Beitrag der CO2-Challenge 2019 ausgeliehen habe. Klimafreundlich zu kochen, ist gar nicht schwer: Viel Gemüse, viel frisches Obst, einmal die Woche einen g’scheiten Fisch, einmal die Woche einen guten Braten – dann ist die Welt in Ordnung.
Klimafreundlich kochen – was heißt das? Für viele Menschen gehört unbedingt der Verzicht auf Fleisch dazu. Ich bin da eher der Freund des mäßigen Verzichts. Soll heißen: Fleischkonsum in Maßen ist ok. Zumal, wenn man beim Einkauf darauf achtet, woher der Braten kommt. Wir sind in Oberfranken zum Glück von der brutalen Massentierhaltung weitgehend verschont. Stattdessen haben wir Bauern, die ihre Tiere auf der Weide halten und Jäger, die herrliches Wildbret anbieten. Nicht zu vergessen die Teichwirte, von denen wir Krebse, Forellen, Saiblinge, Hechte und natürlich Karpfen bekommen (der Karpfen ist laut Greenpeace der ökologisch unbedenklichste Fisch).
Zu Beginn der diesjährigen Fastenaktion habe ich ein Rezept ausgesucht, das orientalische Einflüsse mitbringt: Wir bereiten einen Linsenpuffer mit Süßkartoffeln und Blumenkohl zu und servieren das mit einer Sesam-Petersilien-Sauce.
Wir beginnen mit den Linsenpuffern:
Für vier Portionen brauchen wir:
- 300 g Tellerlinsen
- 2 Zwiebeln
- 2 Karotten
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Rapsöl
- 1 EL Essig
- 2 Eier
- 100 g Weizengrieß
- Petersilie, Pfeffer, Majoran
So wird’s gemacht:
Linsen ein bis zwei Stunden einweichen, dann im Einweichwasser 30 Minuten kochen, abseihen und abtropfen lassen. Die genaue Kochzeit hängt von der Art der Linsen ab und der Zeit, während der sie gelagert wurden (ältere brauchen etwas länger).
Zwiebeln und Karotten fein würfeln und mit dem durchgepressten Knoblauch im Öl leicht dünsten (sie sollen weich werden, aber keine Farbe annehmen).
Zwei Drittel der gekochten Linsen pürieren.
Linsen und Zwiebel-Karottenmischung mit Weizengrieß und Eiern mischen. Mit Essig und Gewürzen abschmecken, Puffer formen und beidseitig braten.
Für unser Ofengemüse brauchen wir:
- 2-3 Süßkartoffeln (die gibt’s inzwischen auch aus oberfränkischem Anbau)
- 1 kleinen Blumenkohl
- Salz, Pfeffer, evtl. Kreuzkümmel und Kurkuma
- Öl zum Braten
So wird’s gemacht:
Süßkartoffeln schälen und in mundgerechte Spalten schneiden. Rosenkohl putzen und in Röschen teilen (den Strunk im Tiefkühler aufheben, um zusammen mit anderen Gemüseresten eine Suppenbasis daraus zu kochen). Gewürze mit wenig Öl mischen und über das Gemüse geben. Bei etwa 180 Grad auf einem Blech im Ofen backen.
Für die Petersilien-Sesam-Sauce brauchen wir:
- 6 EL Tahina (Sesampaste aus dem Glas; Orient- oder Bioladen)
- 4 EL frisch gepresster Zitronensaft
- 2 EL Rapsöl
- 400 g Buttermilch
- 1 großen Bund Petersilie
- 3 Knoblauchzehen
- Salz, Pfeffer
- Zucker
So wird’s gemacht:
Sesampaste mit Zitronensaft, Öl und Buttermilch in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab cremig aufschlagen. Petersilie waschen und trocken schütteln, Blätter grob schneiden (ein paar Blätter als Deko aufheben), zur Sesampaste geben. Knoblauch schälen und dazupressen. Alles fein pürieren und mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken. Sauce in eine Schale füllen und gekühlt zu Linsenpuffern und Ofengemüse servieren. Guten Appetit!
PS: Falls sich jemand über die perfekte Rundung des Linsenpuffers auf meinem Foto wundert: Ich habe einen Vorspeisenring in die Pfanne gelegt und die Linsenmasse mit einem kleinen Löffel sanft hineingedrückt.
Mit einem weiteren Zitat möchte ich diesen Text beenden: “Die Entdeckung eines neuen Gerichts ist für das Glück der Menschheit von größerem Nutzen als die Entdeckung eines neuen Gestirns.” Kein Geringerer als Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755 – 1826) hat das gesagt. In diesem Sinne hoffe ich, dass die Leserinnen und Leser dieses Blogs im Laufe der kommenden Wochen viele spannende Entdeckungen machen werden.
Das Rezeot klingt super lecker! Ich liebe Linsenpuffer und bin auf das Rezept gespannt, so habe ich die bisher auch noch nie gemacht
Linsen Puffer, Ofen Gemüse und Sesam Petersilie Soße ausgezeichnet geschmeckt, ganz lecker, hat alles gut geklappt 👍 danke fürs Rezept!
Freut mich, wenn’s gemundet hat!
Hallo Ingrid,
schön dass es Dir geschmeckt hat 🙂
Bis Kulmbach würde ich ca eine Std und 45 Min. fahren.
Ich überleg mir was, wie wir mal E-Mail austauschen können. Denn Adressen schreibt man so ganz öffentlich nicht rein 🙂
So, hier eine E-Mail von mir.
Die lösch ich in ein paar Tagen wieder 🙂
wally@web-bu.com
Danke Waltraud, hab dir schon geschrieben!
hast Du den Link benutzt oder abgeschrieben?
Denn bei mir ist noch nix angekommen 🙂
den Link hab ich gesestet, die Adresse hab ich richtig geschrieben.
Hi Waltraud irgendwas hat nicht funktioniert, gibst du mir bitte noch mal deine Email Adresse
Waltraud das mit dem link funktioniert nicht, ist das nicht deine normale Email Adresse
Ich bin auch mal gespannt stehe kurz vor der Vollendung 😉 am Anfang habe ich noch systematisch begonnen, dann zwischen Linsen, Sesamsoße und Süßkartoffeln leicht hektisch hin und her geschnippelt wie es so meine Art ist, melde mich nach dem Essen wieder
Das liest sich ja gut, nur hätte man die Zutaten gestern kaufen müssen. 🙁 Ich koche etwas Anderes und sehe die Aufgabe als erfüllt.
Hallo Heike,
da sind wir jetzt auf dein klimafreundliches Sonntags-Essen gespannt.
Was gab es denn?
TIPP für nächste Woche: Die Einkaufsliste gibt es schon am Samstag-Morgen auf dem Blog.
Das liest sich wirklich sehr lecker! Vor allem auf die Linsenpuffer bin ich gespannt, so etwas hab ich bisher noch nie gemacht 🙂
Hallo Waltraud,
probier’s einfach mal aus. Du kannst auch mit verschiedenen Gewürzen experimentieren – statt der oben vorgestellten orientalischen Variante schmecken Linsen auch sehr gut mit Kräutern aus dem Garten oder mit Pfeffer bzw. Chili.
Damit die Linsenpuffer noch Biss haben, einfach nur einen Teil pürieren und den Rest dann unterrühren. Statt Linsen kannst Du auch Bohnen oder Kichererbsen verwenden .
Lieben Gruß
Norbert
Hallo Norbert,
die Linsenpuffer waren genial. Den Blumenkohl hab ich ausgetauscht mit Wirsing. Einen kleinen Kopf und dann geachtelt, so passte das von der Garzeit zur Süßkartoffel. Statt der Tahine und der Buttermilch, ist beides nicht so meins, hab ich Joghurt mit frischem Merrettich und Petersilie gemacht.
Die Puffer werd ich garantiert öffter mal machen. Ich mag Linsen – und die Puffer passen auch im Sommer, mein Linseneintopf ist mehr was für den Winter.