Ich glaube mein Schwein pfeift!? – mag der ein oder andere bei der heutigen Challenge denken. Oder aber ihr habt heute leichtes Spiel, da ihr euch ohnehin vegetarisch oder sogar vegan ernährt.
Durchschnittlich verzehrt jede/r Deutsche im Jahr rund 60 kg Fleisch direkt auf dem Teller und weitere 30 kg indirekt, die für Tierfutter benötigt werden. Das ist eine ganze Menge und nicht unkritisch für unser Klima. Deshalb gönnen wir den Schweinen, Kühen, Rindern, Hühnern, Ziegen, Schafen und Fischen dieser Welt heute mal eine Verschnaufpause und sparen gleichzeitig jede Menge CO2! Wie viel genau, erfahrt ihr hier…
Challenge Tag 7: Verzichte heute auf Fleisch und Wurst!
Was hat mein Fleischkonsum mit dem Klima zu tun?
Auf den ersten Blick vielleicht nicht viel. Bei näherem Betrachten jedoch eine ganze Menge! Neben den direkten Emissionen von Treibhausgasen wie Methan und Lachgas, die bei der Viehhaltung, v.a. bei Rindern, direkt entstehen, gehen auch indirekte CO2-Emissionen durch die Produktion von Futtermitteln (v.a. Soja), der Verlust an CO2-Senken durch die oftmals bedingte Rodung von Urwäldern und die Emissionen durch Produktion und Transport der Lebensmittel auf das Klimakonto unseres Fleischkonsums.
Quelle Graphik: https://www.blitzrechner.de/
Der Fleischkonsum von rund 90 kg/Jahr ist pro Einwohner in Deutschland durchschnittlich für rund 800 kg CO2-Äquivalente und somit für rund 7 % der individuellen Treibhausgasemissionen im Jahr verantwortlich, da sowohl die Herstellung als auch die Verarbeitung, Lagerung und der Transport bis in die Fleischtheke sehr energieintensiv und aufwändig sind.
Dabei sind die exakten Mengen an CO2 abhängig von der Art des Fleisches, der Haltung und Herkunft der Tiere sowie letztlich des Verarbeitungs- und Verkaufsweges des Fleisches.
Durchschnittliche Emissionen verschiedener Fleischsorten in kg CO2-Äquivalent pro kg Lebensmittel (Gesamter Lebensweg bis zur Haustür des Konsumenten):
- Schweinefleisch: 4,2;
- Rindfleisch: 12,3;
- Lammfleisch: 7,7;
- Geflügel: 4,2 kg;
- Fische und Fischerzeugnisse: 6,3.
Quelle: klimatarier.com mit CO2-Werten vom Ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu, Heidelberg, 2016)
Bei tiefgekühlten Fleischprodukten schlägt jeweils noch bis zu ein Kilo mehr zu Buche (Pendos CO2-Zähler).
Im Vergleich zu frischen pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse und Obst (0,3-2,9 kg/kg) verursacht Fleisch somit deutlich höhere Treibhausgasemissionen und sollte deshalb nur sehr selten und v.a. bewusst verzehrt werden. Das dankt einem auch die eigene Gesundheit, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die einen Verzehr von höchsten 600 g Fleisch pro Woche empfiehlt.
Wichtig dabei: Achte auf die Qualität des Fleisches! Lieber ein oder zweimal die Woche das etwas teurere (Bio-)Fleisch vom Metzger nebenan als täglich abgepackte Wurst und Fleisch aus dem Discounter! Das schmeckt nicht nur besser, sondern schont das Klima und fördert die regionalen (Bio-)Landwirte.
Wieviel CO2 könnte eingespart werden?
Würden alle Deutschen komplett auf Fleisch verzichten, könnten bei geschätzt 83 Millionen Menschen (abzüglich aktuell rund 6,5 Millionen Vegetariern und Veganern) jährlich bis zu 61 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Zugegebenermaßen eine Utopie, v.a. in einem “Fleischland” wie Deutschland. Jedoch würde auch eine Reduzierung auf ein bis zwei Fleischgerichte pro Woche eine deutliche Entlastung des Klimas bedeuten.
Beginnen wir diesen Vorsatz also mit einem ersten fleischlosen Tag heute, dem hoffentlich viele weitere folgen. Leckere fleischlose Alternativen findet ihr z.B. an den Wochenenden auf diesem Block.
Eine 4-köpfige Familie spart z.B. alleine durch einen Tag Fleischverzicht pro Woche bei beispielsweise einem Rindfleischgericht von 1 kg knapp 700 kg CO2 pro Jahr – das ist doch ein guter Ansatz!
Und wenn an den übrigen Tagen Fleisch auf den Tisch kommt, dann am besten hochwertiges, tierwohlgerechtes Fleisch von den Bauern unserer Region, das auf kurzen klimafreundlichen Wegen zum Verbraucher kommt.
Mehr Infos zu den Auswirkungen unseres enormen Fleischkonsums und zu leckeren Alternativen findest du z.B. unter (gleichzeitig Quellen dieses Beitrags):
https://www.co2online.de/klima-schuetzen/nachhaltiger-konsum/fleisch-klimawandel/
https://www.klimatarier.com/de/CO2_Rechner
Broschüre “Klimawandel auf dem Teller” von WWF Deutschland, Berlin
Buch “Pendos CO2-Zähler” von co2online gemeinnützige GmbH
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173636/umfrage/lebenseinstellung-anzahl-vegetarier/
https://www.blitzrechner.de/fleisch/
Klicke, um auf 10-Regeln-der-DGE.pdf zuzugreifen
Klicke, um auf Klimawandel_auf_dem_Teller.pdf zuzugreifen
So lecker kann ein fleischfreier Tag aussehen:
Foto: Selleriebraten von S. Holzmann
Autorin: Lisa Seyfferth
Quelle Titelbild: R.M., Landratsamt Coburg, frei nach Uli Stein
Besten Dank an dieser Stelle an meinen ehemaligen Kollegen für die graphische Unterstützung! 🙂
Fleischlos glücklich kann ich am 8. Tag der Fastenzeit noch nicht sagen aber es wird besser obwohl meine Kollegen heute Mittag Weißwurstessen organisierten. Laugenbrezeln schmecken auch gut 😊. Auslöser für den Verzicht auf Fleisch und Wurst während der gesamten Fastenzeit war die C02 Fastenstaffel 2017. Mein Konsumverhalten hat sich seitdem etwas gebessert, auf geht’s, die restlichen 38 Tage schaff ich auch noch!
40 Tage ohne Fleisch? Da würde mir dann doch etwas fehlen 🙂
Vor allem wäre mir das Kochen dann zuviel Arbeit. Denn im Fleisch stecken doch auch wichtige Nährstoffe, die man als Vegetarier anders ersetzen muss. Bis das richtig sitzt im Kopf ist das eine elendige Rechnerei.
Deshalb – meine Hochachtung!
Ich stell mir gerade vor, wie die Vegetarier unter uns sich mit dem Taschenrechner hinsetzen, um die genaue Menge von eisenhaltigem Trockenobst und proteinhaltigen Nüssen kalkulieren, die das Wiener Schnitzel ausgleichen. Das tun wir ebensowenig wie sich der Wiener-Schnitzel-Konsument hinsetzt, um die Vitaminmenge im Salatblatt der Beilage zu errechnen. Und das Kochen von einer veganen Apfel-Kürbis-Kartoffelsuppe oder Nudeln mit Frischkäse-Spinat-Soße dauert definitiv nicht länger, als die Gulschsuppe oder der Sauerbraten oder besagtes Wiener Schnitzel. Man kann tatsächlich auch ohne Taschenrechner fleischlos glücklich sein 😉
Hallo Gesa, ich glaube Dir gerne, dass viele auch ohne Taschenrechner fleischlos glücklich sein können. Allerdings musste meine Enkelin, da sie eben genau das nicht bedacht hatte, wegen massiven Eisenmangels behandelt werden. Deshalb denke ich eben schon, dass zum fleischlos essen auch dazugehört sich intensiv mit den Nährstoffen der Lebensmittel zu beschäftigen. Gerade sehr junge Menschen berücksichtigen das leider nicht, sondern glauben das Schitzel einfach durch ein veganes Fertigprodukt ersetzen zu können.
Gulasch und Sauerbraten dürften beide länger benötigen als die genannten veganen/vegetarischen Mahlzeiten. Wobei ich der Ansicht bin, dass es nicht auf die Kochzeit ankommt, sondern auf den Geschmack. Ein gutes Stück Fleisch mit Niedrigtemperatur zubereitet kann einige Zeit mehr benötigen, als ein kurz angebratenes, englisches Steak. Beides kann aber hervorragend schmecken.
Wir machen Dich auch noch zur lustvollen Vegetarierin, Ingrid 😉
Zum Frühstück gab es Haferflocken mit getr. Aprikosen, Kakao und ein halber Teelöffel Rohrzucker.
Zu Mittag gibt es gefülltes Porree-Brot, Nachmittags ein Stückchen Kirschkuchen und Abends Tortiglioni mit Gorgonzolasoße und Beilagensalat.
Das hat gepasst. Wir haben heute in der Fa. ein Mittagsbuffet gemacht. Jeder durfte etwas mit bringen. Mein Chilli-sin-carne war ruckzuck weg und ich habe das Rezept vielfach weitergegeben.
Super. Haben die Vegetarier im Team auch was abgekommen, oder haben sich die Carnivoren auf das leckere vegetarische Essen gestürzt?